Neue Axenstrasse N4
Vexierbild mit Strasse
Die berühmte Panoramastrasse über dem Urnersee wird durch eine Umfahrung entlastet. Gäste statt Passanten, Ruhe statt Autolärm, möglichst unverbaute Blicke von der anderen Seeseite her und vor allem ein respektvoller Umgang mit dem sensiblen Landschaftsbild – und im Gegenzug eine effiziente Erschliessung für den Durchgangsverkehr: Das sind die Ziele des Projektes Neue Axenstrasse N4. Die neue Route wird hauptsächlich im Berg – durch verschiedene Tunnel und Galerien unter dem Fronalpstock hindurch – geführt.
Ziel der landschaftspflegerischen Begleitplanung ist, die baulichen Eingriffe in der sensiblen voralpinen Landschaft möglichst landschaftsschonend und raumsparend umzusetzen. Kunstbauten wie Lüftungsschächte und technische Zentralen, aber auch die Tunnelportale und Stützmauern werden gestalterisch wie ökologisch schonend in die Landschaft eingebunden.
Wo möglich gliedert der Entwurf die baulichen Eingriffe an bereits bestehende Kunstbauten der alten Axenstrasse an, um weitere Bauwerke in der bisher unberührten Landschaft zu vermeiden. Gestalterisch verzichten die Bauten zugunsten des bereits von Einbauten durchdrungenen Landschaftsbildes auf grundlegend neue Elemente und grosse Gesten. Vielmehr nehmen die Kunstbauten die Material- und Formensprache des Bestandes auf: Stützmauern sind mit Alpenkalk verkleidet, die eckigen Tunnelportale folgen einer klaren, durchgängigen Formensprache, die in Bezug zu den bestehenden Portalen der alten Axenstrasse wie auch zur Geländeform treten. Diese Haltung – die gestalterisch hochwertige Einordnung der neuen Elemente in eine Landschaft, welche naturnahe Berglandschaften, aber auch die alte Axenstrasse als integrales, künstliches Element in sich vereint – charakterisiert den gesamten Eingriff.
Projekt ASP aus der Zusammenarbeit von K. Hartmann und F. Seibold.