Urtümliche Kulturlandschaft

Allmend Stettbach

Nicht nur Pappeln, Weiden und Co., auch die S-Bahn gehört zu den landschaftlichen Pionieren am Siedlungsrand Stettbachs. Auf der Tabula Rasa des von S-Bahn-Trassen und Verkehrsflächen zerschnittenen und unter 400’000 Kubikmetern Aushubmaterial des Zürichbergtunnels begrabenen Kulturlandes entstand ein völlig neues Landschaftsbild.

Statt das alte Bild der fruchtbaren Kulturlandschaft künstlich wiederherzustellen, wurde mit dem kiesigen, nährstoffarmen Aushubmaterial eine Hügellandschaft modelliert, die Verkehrsimmissionen eindämmt, dem neuen, kargen Untergrund entspricht und Nährboden einer eigendynamischen Entwicklung ist: Nach einer Initialpflanzung mit wenigen Pioniergehölzen wie Pappeln und Weiden entwickelte sich in über drei Jahrzehnten eine urtümlich anmutende, ökologisch wertvolle Trockensteppe, wie man sie beispielsweise aus ehemaligen Erdrutschgebieten kennt.

Den Anwohnern bietet die Allmend Stettbach einen interessanten, dynamischen und extensiven Erholungraum. Der Natur dagegen einen selten gewordenen Rückzugsraum, der angesichts der aktuellen Entwicklungen in Biodiversität und Klima mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Die Entwicklung des Areals wird mit Erfolgskontrollen zur Flora und Fauna, die Fachleute im 10-Jahres-Rhythmus durchführen, begleitet.

Auftraggeber

Stadt Zürich, Gartenbauamt

Ort

Zürich-Stettbach

Zeitraum

1983–1989

Leistungen

Vorprojekt bis und mit Baubegleitung

Bericht über das Projekt von Caroline Zollinger in G Plus von 2010